Ein Ort, ein Verein und große Pläne
Die 1885 gegründete Association Pro Aventico (APA) war die erste Vereinigung, die sich einer archäologischen Stätte widmete und in der Schweiz gegründet wurde. Als Pionierin erließ sie eine „Ausgrabungsordnung“, die Albert Naef, den späteren Kantonsarchäologen, zum Erlass des Waadtländer Gesetzes über die Erhaltung des Kulturerbes von 1898 inspirierte. Im Laufe der Zeit zählte sie mehrere hundert Mitglieder, darunter so renommierte Namen wie General Guisan, Bürger von Avenches, oder Marguerite Yourcenar, Romanautorin und Verfasserin von „Ich zähmte die Wölfin“, den Erinnerungen des Kaisers Hadrian.. Auf Vorschlag von Stefan Bichsel, Präsident, und Denis Genequand, Direktor der Site et Musée romains d’Avenches (SMRA) und ebenfalls Mitglied des Komitees, bin ich dem Vorstand dieses Vereins beigetreten. Aventicum ist für mich, wie für jeden schweizerischen Archäologen, der sich auf die römische Epoche spezialisiert hat, von grosser Bedeutung, und ich habe eine ganz besondere Beziehung zu diesem Ort. Seit meiner Teilnahme an den Ausgrabungen der Nekropole von En Chaplix im Winter 1987-1988 hat mich der Aventicum-Virus nicht mehr losgelassen und mich regelmässig an den Ort geführt, um im Rahmen von Forschungsprojekten, Publikationen oder Ausstellungen mitzuarbeiten. Ich bin mit den Themen von Aventicum, insbesondere mit dem Glashandwerkvertraut und freue mich heute, dem Vorstand der APA beizutreten und zu ihrer Mission beizutragen: die SMRA engagiert zu unterstützen, indem ich mich für die Erhaltung und Verbreitung des reichen archäologischen Erbes von Aventicum einsetze. Die Restaurierung des „Gelben Mosaiks“, über die in dieser Ausgabe berichtet wird, ist ein Beispiel für die von der APA unterstützten Arbeiten der SMRA. Ich freue mich darauf, noch enger an den wichtigen Projekten teilzunehmen, die derzeit einen Großteil der Zeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort in Anspruch nehmen, allen voran das Forschungsprogramm zu den keltischen Ursprüngen sowie der Agglomeration und der Bau des lang ersehnten neuen Museums, und auch nicht zu vergessen die unvorhergesehenen Funde, die noch aus dem reichen Untergrund von Avenches zu Tage kommen werden. Chantal Martin-Pruvot Archäologin, Vorstandsmitglied des Vereins Pro Aventico
Inhaltsverzeichnis Aventicum Nr. 44 |
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LEIHGABEMarc Aurel und das antike Aventicum werden unter der kalifornischen Sonne ausgestellt. Denis Genequand |
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PORTRÄTGeorg Theodor Schwarz in Avenches Noa Aeby |
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KONSERVIERUNG-RESTAURIERUNGEin Mosaik aus Avenches wird restauriert. Sophie Bärtschi Delbarre |
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LITERATURAventicum in historischen Romanen Bernard Reymond |
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AGENDA |
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